Pflegekräfte: Ohne Zuwanderung geht es nicht

8/2024 Datum 12.06.2024

Geert Mackenroth begrüßt brasilianische Pflegekräfte am Herzzentrum Dresden: Ohne Zuwanderung geht es nicht

„Der Fachkräftemangel in der Pflege ist eine der größten Herausforderungen, der wir derzeit gegenüberstehen. Hier wird eine Lösung umgesetzt“, sagte Mackenroth bei seinem Besuch im Herzzentrum der Universitätsklinik Dresden. Gemeinsam mit Geschäftsführer Oliver Wehner gratulierte er den 13 brasilianischen und zwei kosovarischen Pflegekräften zum Abschluss des theoretischen Teils ihrer Ausbildung. An diese schließt sich nun die praktische Ausbildung im Herzzentrum und im Kreiskrankenhaus Freiberg an, die auf die Anerkennungsprüfung im November 2024 vorbereitet.

Oliver Wehner ergänzt: „Für uns stellt die Gewinnung internationaler Pflegekräfte einen passenden Baustein zur Sicherung der medizinischen Versorgung dar. Das Tolle: Wir erleben motivierte, tatkräftige und gut ausgebildete Menschen. Das Erfolgsmodell wird dabei maßgeblich von den schon etablierten deutschsprachigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen. Sie leisten den wesentlichen Teil der praktischen Einarbeitung, wofür wir sehr dankbar sind.“

Die Brasilianerinnen und Brasilianer sind bereits gut ausgebildet und haben in ihrer Heimat ein vier- bis fünfjähriges Pflegestudium abgeschlossen. Sie müssen sich jedoch in Deutschland noch einer Anerkennungsprüfung unterziehen, um als voll examinierte Pflegefachkraft zu gelten.

Die 13 Männer und Frauen wurden aus knapp 500 Bewerberinnen und Bewerbern ausgewählt. Sie lernten erst ein Jahr Deutsch in Brasilien und waren danach bereit, in Dresden bis zur Anerkennungsprüfung erst einmal als Krankenpflegehelfer unter ihrer Qualifikation zu arbeiten. „Uns ist es wichtig, dass wir niemandem die Fachkräfte wegnehmen. Das ist in Brasilien nicht der Fall, da es dort mehr Pflegerinnen und Pfleger gibt, als der heimische Arbeitsmarkt aufnehmen kann. Durch die Jobangebote bei uns profitieren also letztlich beide Länder“, sagt Oliver Wehner.

Das zur Sana Kliniken AG gehörende Herzzentrum Dresden und der Freistaat Sachsen haben die Finanzierung übernommen und sorgten mit Partnern wie den Eckert-Schulen aus Chemnitz und dem Kreiskrankenhaus Freiberg für die notwendigen Qualifizierungen. Zudem kümmert sich eine betriebliche Integrationsmanagerin um die Pflegerinnen und Pfleger, die zusätzlich von Mentoren auf den Stationen und in den Fachbereichen betreut werden. Am Herzzentrum in Dresden arbeiten derzeit 511 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegedienst, davon kommen knapp zehn Prozent aus dem Ausland.

Mackenroth hob die Bereicherung für das Krankenhaus und die Qualität der Pflege hervor und lobte den Gemeinschaftssinn. Er hoffe, dass diese zugewanderten Menschen in Sachsen auf eine lebendige Gemeinschaft treffen, die sie genauso mit offenen Armen empfängt wie die Kolleginnen und Kollegen am Herzzentrum Dresden.

Mit dem Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen im Freistaat Sachsen steigt auch der zukünftige Bedarf an Beschäftigten in ambulanten Pflegediensten, stationären Pflegeeinrichtungen und den Krankenhäusern. In Sachsen fehlen laut aktuellen Studien rund 4.000 Pflegekräfte. Bis 2030 wird dieser Bedarf weiterhin kontinuierlich steigen.

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Herzzentrum Dresden GmbH Universitätsklinik
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