Der Sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth MdL besichtigte am 11. April gemeinsam mit Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (CDU) das Ankunftszentrum in der Dresdner Messe und informierte sich über den praktischen Aufnahmeprozess für ukrainische Schutzsuchende.
Mackenroth lobte die strukturierten Organisationsabläufe im Ankunftszentrum: „Die Neuankömmlinge finden hier einen Rundum - Service unter einem einzigen Dach vor. Die Bündelung der verschiedenen Behörden und Institutionen wie Ausländerbehörde sowie Sozial-, Jugend- und Gesundheitsamt bringt erhebliche Synergieeffekte, verkürzt Wartezeiten und legt die Basis dafür, dass die Menschen angemessen untergebracht und medizinisch versorgt werden sowie Hilfen in Anspruch nehmen können. Grundlage dafür ist eine ordnungsgemäße Registrierung, auf die die Menschen derzeit leider noch zu lange warten müssen.“
Mackenroth und Sittel trafen bei ihrem Besuch mit dem Leiter des Bürgeramts Markus Blocher, dem Leiter der Ausländerbehörde Kevin Hache und Vertretern der Johanniter zusammen, die die Notunterkunft vor Ort organisieren. Wichtig sei aus Sicht der Betreiber eine verbindliche Zuweisung der Menschen durch den Freistaat, um verlässlich die nötigen Kapazitäten für Schulen und Kitas planen zu können. Die Registrierung aller Ukrainer unmittelbar durch den Freistaat könne ebenfalls helfen. „Ich werde eine schnelle Prüfung dieser Anliegen auf Landesebene anregen“, so Mackenroth.
Hintergrund:
In der Messe Dresden werden seit 15. März sowohl die Übernachtungskapazitäten als auch die Arbeitsplätze der Verwaltung kontinuierlich aufgestockt. Etwa 50 städtische Mitarbeiter, über 20 Dolmetscher und viele Ehrenamtliche sind täglich im Einsatz.
Grundsätzlich sollen im Ankunftszentrum nur die Geflüchteten registriert werden, die dauerhaft in Dresden bleiben wollen. Sie werden vom Bürgeramt registriert, ihre biometrischen Daten werden erfasst per Fingerabdruck und Foto. Die Geflüchteten werden vor Ort zudem beraten und erhalten eine Notunterkunft, bis ihnen eine dauerhafte Unterkunft zugewiesen werden kann.
Wer sich bereits bei der Ausländerbehörde per E-Mail angemeldet hat, muss vorerst nicht in das Ankunftszentrum kommen. Die Registrierung erfolgt in diesen Fällen nach etwa drei Wochen auf Einladung zu einem Termin im Ankunftszentrum. Die Wartezeiten auf einen Termin belaufen sich, nach Anmeldung per E-Mail, derzeit auf zweieinhalb bis drei Wochen.
Sechs Wochen nach Kriegsbeginn sind rund 6.000 Menschen aus der Ukraine in Dresden untergekommen (Stand 7. April). Von ihnen sind rund zwei Drittel (4.323) vorerst privat untergebracht und ein Drittel (1.678) in kommunal organisierten Unterkünften, wie z.B. Hotels (773) sowie Turnhallen und die Messe Dresden (866). Diese Plätze sind allerdings nur für eine vorübergehende Unterbringung geeignet. Für die Geflüchteten müssen mittelfristig private oder kommunal bereitgestellte Wohnungen oder Wohnheimplätze gefunden werden. Die Stadt Dresden rechnet allein bis Ende April 2022 mit rund 8.000 Schutzsuchenden, für die Wohnraum bereitzustellen ist. Kurzfristig will die Stadt Dresden deshalb die Unterbringungskapazität für Geflüchtete um mehr als 2.000 Plätze erweitern. Der Stadtrat entscheidet darüber in seiner morgigen Sitzung am 13. April.
Ansprechpartner
Markus Guffler
Telefon: 0351 493 5171
E-Mail: saechsab@slt.sachsen.de