Ausländerbeauftragter und Kinderschutzbund zeichnen Omse e.V. aus Dresden mit dem Sterntalerpreis aus

Ausländerbeauftragter und Kinderschutzbund zeichnen Omse e.V. aus Dresden mit dem Sterntalerpreis aus

12/2020 Datum 17.09.2020

Der Deutsche Kinderschutzbund Landesverband Sachsen e. V. und der Sächsische Ausländerbeauftragte zeichneten heute während einer Feierstunde das Projekt „Kinder- und Familientreff Puzzle“ des Omse e.V. mit dem Sterntalerpreis 2020 aus. Der Sterntaler würdigt den herausragenden Einsatz in der Arbeit mit Kindern mit Migrationshintergrund und benachteiligten Kindern. Das Preisgeld beträgt 3.000 € und ist für künftige Projekte vorgesehen.

Der Sterntaler wird anlässlich des UN-Weltkindertages am 20. September verliehen. Der Preis wird seit 2015 gemeinsam durch den Kinderschutzbund und den Sächsischen Ausländerbeauftragten gestiftet.

Der Sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth würdigte das Engagement in der Arbeit mit Kindern mit Migrationshintergrund: „Diese Arbeit hilft und stärkt die Kinder auf Dauer. Sie ist nicht nur bedeutend für die Kinder und ihre Familien, sondern auch für unsere Gesellschaft und ihren Zusammenhalt“.

In ihrer Laudatio ging Christina Koch, Vorstandsmitglied des Deutschen Kinderschutzbundes Landesverband Sachsen e.V., auf die integrative Arbeit des Preisträgers ein. Sie sei nicht nur für die Kinder wichtig, sondern auch für das Zusammenleben im Stadtteil Gorbitz. Zudem lobte sie die langfristige Wirkung des Projekts. Diese entstehe durch das dauerhafte Einbeziehen der Kinder sowie deren Familien im Familientreff. Bei der Entscheidung der Jury hatte auch die Vermittlung demokratischer Prinzipien Gewicht. So entscheiden die 5- bis 13-jährigen Kinder im wöchentlichen Kinderrat gemeinsam über ihre Aktivitäten.
 
Das Projekt „Kinder- und Familientreff Puzzle“ des Omse e.V. bringt vier Mal in der Woche Kinder verschiedenster Nationalitäten aus dem Dresdner Stadtteil Gorbitz zusammen. Die Kinder können gemeinsam spielen, basteln und kochen oder zusammen Ausflüge unternehmen. Damit sollen eventuell vorhandene Vorurteile oder Ängste abgebaut sowie zugezogene Kinder integriert werden.

Zusätzlich liegt der Fokus auf dem Steigern des Selbstwertgefühls der Kinder. Aus dem Kindertreff heraus hat sich 2018 der Familientreff entwickelt. Dieser berät Eltern und stellt Angebote für die Familien bereit.

Hintergrund
Kinder mit Migrationshintergrund in Sachsen

Gut zehn Prozent aller Kinder in Kindertageseinrichtungen in Sachsen hatten zum Stichtag am 1. März 2019 mindestens ein Elternteil ausländischer Herkunft (30.838 von 314.875 Kindern mit Migrationshintergrund).

Zu Beginn des Schuljahres 2019/2020 besuchten 36.409 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund sächsische Schulen. Dies waren etwa neun Prozent der Schülerschaft.

Zum Schuljahresbeginn 2019 gab es 462 Vorbereitungsklassen mit 6.579 Schülern an öffentlichen Schulen. Die Schüler mit Migrationshintergrund kommen aus 141 Ländern.
Quelle: www.schule.sachsen.de

Im Dezember 2019 waren in Sachsen 857 unbegleitete ausländische Geflüchtete gemeldet.
Quelle: Drs.-Nr. 7/804

Im April 2020 gab es 73 WillkommensKITAs in Sachsen (45 Kitas, 26 Horte, 2 kombinierte Einrichtungen). 26 Prozent der Kinder haben in diesen Kitas einen Flucht- oder Migrationshintergrund.
Quelle: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung