Freiberufler mit Zuwanderungshintergrund fühlen sich in Sachsen akzeptiert

Freiberufler mit Zuwanderungshintergrund fühlen sich in Sachsen akzeptiert

13/2018 Datum 18.09.2018

Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit sind ein wichtiges Thema für sächsische Freiberufler mit Zuwanderungshintergrund. Die überwiegende Mehrheit von ihnen lebt gern in Sachsen.

Der Sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth MdL hat gemeinsam mit dem Landesverband der Freien Berufe eine anonyme - nicht repräsentative - Umfrage durchgeführt, an der sich rund 60 Prozent der Befragten (61 von 100 Personen) beteiligten. Sie zeigt ein Stimmungsbild ausländischer Freiberufler im Freistaat.

Vielen Befragten war das Thema Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit sehr wichtig. Sie  wünschen eine klare Positionierung des Freistaates dagegen.

Die große Mehrheit der Befragten (82 %) gab an, dass sie sich in ihrem Arbeitsumfeld (Kunden und ggf. Kollegen) und in ihrem Alltag in Sachsen akzeptiert fühlen.

71 Prozent der Befragten wünschten sich mehr sprachliche Weiterbildungsmöglichkeiten, 69 Prozent der Befragten wünschen sich im Bereich fachliche Qualifizierung mehr Angebote.

Befragt nach bürokratischen Hürden gaben 68 Prozent der Teilnehmer der Umfrage an, dass sie ihre Tätigkeit rasch und unkompliziert aufnehmen konnten.

79 Prozent  der Befragten würden beruflich wieder in Sachsen anfangen, 76 Prozent  der Befragten würden Sachsen anderen Interessenten weiterempfehlen. 18 Prozent würden dies allerdings nicht tun.

Für die Interessen dieser Berufe ist in Sachsen der Landesverband der Freien Berufe zuständig. Mehr dazu: http://www.lfb-sachsen.de/

Definition der Freiberufler nach §18 EStG (Einkommenssteuergesetz):
Freien Berufe sind u.A. Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Rechtsanwälte, Notare, Ingenieure, Architekten, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, beratende Volks- und Betriebswirte, Hebammen, Physiotherapeuten, Dolmetscher, Heilpraktiker, Journalisten, Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Übersetzer, Lektoren, Patentanwälte, Vermessungsingenieure, Handelschemiker, Lotsen und ähnliche Berufe.

 

Umfrage Übersicht (Zahlen gerundet)

 

 

ja,
trifft voll zu

ja,
trifft eher zu
trifft eher nicht zu nein, trifft überhaupt nicht zu keine Angabe GESAMT
In meinem aktuellen
Arbeitsumfeld
(Kunden und ggf. Kollegen)
fühle ich mich akzeptiert.
 38 12 5 0 6 61
In meinem privaten Umfeld in Sachsen (Alltag) fühle ich mich akzeptiert. 34 16 4 1 6 61
Für die sprachliche Weiterbildung müssen mehr Angebote geschaffen werden. 18 25 9 2 7 61
Für die fachliche Qualifizierung (z.B. Anerkennung) müssen emehr Angebeote geschaffen werden. 25 17 8 2 9 61
Ich konnte meine Tätigkeit rasch und unkompliziert aufnehmen. 24 17 11 2 7 61
Ich würde wieder in Sachsen anfangen zu arbeiten. 31 17 6 3 4 61
Ich würde anderen Interessenten aus dem Ausland eine Tätigkeit in Sachsen empfehlen. 22 24 10 1 4 61

 

 

Kernbotschaften:

  • 82 % der Befragten gaben an, dass sie sich in ihrem Arbeitsumfeld (Kunden und ggf. Kollegen) akzeptiert fühlen.
  • 82 %  der Befragten gaben an, dass sie sich in ihrem Alltag in Sachsen akzeptiert fühlen.
  • 71 %  der Befragten gaben an, dass für die sprachliche Weiterbildung mehr Angebote geschaffen werden müssten.
  • 69 %  der Befragten wünschen mehr Angebote im Bereich fachliche Qualifizierung.
  • 68 %  der Befragten gaben an, dass sie ihre Tätigkeit rasch und unkompliziert aufnehmen konnten.
  • 79 %  der Befragten würden wieder in Sachsen anfangen.
  • 76 %  der Befragten würden Sachsen anderen Interessenten weiterempfehlen, 18 % würde es allerdings nicht tun.

Den Befragten waren weitere verschieden Themen persönlich wichtig, wie die Förderung des Meinungsaustauschs und der Kommunikation über Vereine, eine einfacherer Anerkennung ausländischer Abschlüsse, die Förderung von Fachkräften, größeres staatliches Engagement im kulturellen Bereich zur Förderung der Integration, sowie umfangreichere Sprachkursangebote. Vereinzelt wurden die Themen Befristung von Arbeitsverträgen und das Lohnniveau angesprochen.