Mackenroth: „Integration ist Chefsache“

Mackenroth: „Integration ist Chefsache“

18/2016 Datum 05.08.2016

Der Sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth nahm am 3. August in Grimma am Runden Tisch Asyl teil. Das Handeln der Stadtverwaltung Grimma bezeichnet er danach als vorbildlich und beispielgebend: „Die kontinuierliche Arbeit auf der Ebene der Stadtspitze ist ein deutliches Signal in die Stadtverwaltung hinein. Probleme und Lösungen werden auf Augenhöhe mit den Betroffenen besprochen.“

In Grimma lädt Oberbürgermeister Matthias Berger (parteilos) wöchentlich zu einem Runden Tisch Asyl ein. Gemeinsam mit den zuständigen Amtsleitern im Rathaus trifft er sich persönlich mit Flüchtlingen und Vertretern der Unterstützer. Wechselnde Themen sind dabei etwa Alltagsprobleme wie Mülltrennung oder die Schaffung von Arbeitsgelegenheiten. Von den Gesprächen auf der Leitungsebene über Sorgen und Möglichkeiten profitieren Flüchtlinge und Helfer gleichermaßen.

Geert Mackenroth: „Integration benötigt feste, ressortübergreifende und verbindliche Strukturen auf allen Ebenen. Es ist gut, wenn das beim Chef der kommunalen Verwaltung beginnt. Das belegen auch die aktuellen Ergebnisse der Bertelsmannstudie*. Die Daueraufgabe Integration gelingt dort gut, wo sich ehrenamtliche Initiativen strukturieren. Diese sind auf feste Ansprechpartner in den Verwaltungen und dauerhafte Unterstützung angewiesen.“

Die Bertelsmann Stiftung hat am 4. August in Gütersloh ihre Untersuchung „Koordinationsmodelle und Herausforderungen ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in den Kommunen" vorgestellt. Die Autoren empfehlen eine bessere Verzahnung von bürgerschaftlicher und hauptamtlicher Hilfe sowie mehr Unterstützung von den Kommunen. Das sei notwendig, damit die Hilfe auch langfristig effektiv bleibe.

Mackenroth begrüßte die Entscheidung der Staatsregierung, die Förderung von integrativen Maßnahmen evaluieren zu wollen:  „Wir müssen von der Projektitis weg. Integration benötigt nachhaltige Verbindlichkeit. Das sind wir gerade den Ehrenamtlichen schuldig.“

*Studie der Bertelsmannstiftung
http://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/koordinationsmodelle-und-herausforderungen-ehrenamtlicher-fluechtlingshilfe-in-den-kommunen/