15/2016 16.06.2016
Ohne sie werden Sachsen nicht gesund: Für den Abend des 21. Juni haben der Präsident des Sächsischen Landtags, Dr. Matthias Rößler MdL, der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Erik Bodendieck, und der Sächsische Ausländerbeauftragte, Geert Mackenroth MdL, ausländische Fachkräfte im sächsischen Gesundheitswesen zu einem Empfang eingeladen.
Es handelt sich um die erste Veranstaltung dieser Art, die auf eine Initiative des Sächsischen Ausländerbeauftragten zurückgeht und zu der sich etwa 220 Ärzte, Pfleger und Schwestern, Apotheker, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten angemeldet haben. Der Parlamentarische Abend beginnt 19 Uhr im Plenarsaal des Sächsischen Landtags und ist presseoffen.
Im Mittelpunkt stehen die Wertschätzung für die Fachkräfte und deren Kontakt mit den Abgeordneten, aber auch die Aufgaben der beteiligten Verwaltungen und Institutionen.
Geert Mackenroth möchte den wertvollen Beitrag der Berufsgruppen sichtbar machen: „Fachkräfte mit Zuwanderungshintergrund sind in unserem Gesundheitswesen eine feste Größe und unverzichtbare Stütze. Wer dumpf „Grenzen dicht“ fordert, riskiert also nicht nur Sachsens guten Ruf, sondern auch die Gesundheitsversorgung unserer Bürgerinnen und Bürger.“
Der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer betont im Vorfeld ausdrücklich, „dass die ausländischen Kollegen vor allem in den ländlichen Regionen maßgeblich dazu beitragen, dass Patienten gut versorgt werden. Einige Kliniken könnten den Betrieb mancher Stationen ohne die internationalen Ärzte nicht aufrechterhalten.“
Im Plenarsaal werden drei Vertreter über ihre Beweggründe zur Arbeit in Sachsen und zu ihren beruflichen und persönlichen Erfahrungen im Rahmen von Interviews berichten.
Parallel wird unter den Medizinern und Therapeuten eine Umfrage zur persönlichen und beruflichen Situation stattfinden. Die Zusammenfassung der Ergebnisse wird kurzfristig veröffentlicht.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Bereich medizinische und nichtmedizinische Gesundheitsberufe
med. Gesundheitsberufe | med. Gesundheitsberufe | nichtmed. Gesundheitsberufe | nichtmed. Gesundheitsberufe | |
insgesamt | Ausländer | insgesamt | Ausländer | |
sozialversicherungs- |
122.190 | 2.968 | 53.614 | 826 |
geringfügig |
6.603 | 169 | 3.474 | 101 |
ausschließlich gering- |
4.008 | 114 | 2.523 | 87 |
im Nebenjob gering- fügig Beschäftigte |
2.595 | 25 | 951 | 14 |
(Klassifikation der Berufe 2010), zum 30. September 2015
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Arztzahlen in Sachsen - Anteil der ausländischen Ärzte steigt weiter
Mit Stichtag 31.12.2015 lebten in Sachsen 23.776 Ärzte. Das sind 507 Ärzte mehr als im Jahr zuvor. 16.930 Ärzte sind derzeit in Sachsen auch ärztlich tätig (+297) davon 9.373 im stationären (+227) und 6.667 im ambulanten Bereich (+79).
Im ambulanten Bereich wächst trotz der steigenden Zahlen der Bedarf an Ärzten weiter. 2007 gab es noch 5.759 Ärzte mit eigener Praxis. Diese Zahl sank bis Ende 2015 um 384 auf 5.375 niedergelassene Ärzte. Dagegen stieg die Zahl der in Niederlassung angestellten Ärzte im Vergleich zu 2014 um 146 auf 1.292 Ärzte an.
Ausländische Ärzte
2.421 (+254) ausländische Ärzte aus 92 Nationen sind derzeit bei der Sächsischen Landesärztekammer insgesamt gemeldet. Davon sind 2.183 berufstätig. Die Anzahl der syrischen Ärzte hat sich in den letzten zwei Jahren von 52 auf 169 verdreifacht. Die meisten ausländischen Ärzte stammen aus der Tschechischen Republik (370), der Slowakei (271), aus Polen (218), Rumänien (184), der Russischen Föderation (144), Bulgarien (116) und Ungarn (98). Aus Österreich kommen 78 Ärzte.
1.746 ausländische Ärzte arbeiten im stationären und 228 im ambulanten Bereich. Der Anteil der berufstätigen ausländischen Ärzte ist in Bezug auf die Gesamtzahl der berufstätigen Mediziner von 11,9 auf 12,1 Prozent gestiegen.