Mackenroth: „Grenzpendler sind wichtiger Wirtschaftsfaktor!“

Mackenroth: „Grenzpendler sind wichtiger Wirtschaftsfaktor!“

04/2020 Datum 18.05.2020

Der Sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth MdL fordert eine zügige Wiederöffnung der Grenzen zu unseren Nachbarländern und verweist auf die negativen Folgen weiterer Grenzsperrungen.

Geert Mackenroth dazu heute in Dresden: „Zahlreiche Betriebe nicht nur in der Oberlausitz, sondern auch im Erzgebirge arbeiten derzeit im Sparbetrieb, können ihre Kapazitäten nicht nutzen und nicht ausreichend produzieren. Die Berufspendler aus unseren Nachbarländern fehlen. Gerade jetzt wird sichtbar, wie stark sie unser Land mit am Laufen halten. Sie verdienen unsere Anerkennung und gute Arbeitsbedingungen. Wir müssen die Rahmenbedingungen von bürokratischen Hindernissen säubern.“

 

Hintergrund: In Sachsen stiegt die Anzahl der Grenzpendler von 546 im Jahre 2010 auf 20.386 im Jahr 2019. Das sind jetzt 1,3 Prozent der Beschäftigten. Der Landkreis Görlitz liegt bundesweit an zwölfter Stelle bei Anzahl und Anteil der Grenzpendler in Deutschland. 4,3 Prozent beträgt hier der Anteil an den regional Beschäftigten. Zum Stichtag 30. September 2019 waren in Sachsen 88.801 Ausländer beschäftigt. Das sind 5,7 Prozent von gesamt 1.550.776 Beschäftigten. Die meisten waren in den Bereichen Verkehr/Logistik, Hotel- und Gaststättengewerbe, Medizin tätig, gefolgt von der Bauwirtschaft, der Lebensmittelverarbeitung und der Verarbeitung von Metallen.

 

Gründe für den starken Zuwachs sehen die Arbeitsmarktexperten in der sukzessiven Einführung der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit und dem immer noch stark ausgeprägten Lohngefälle.

 

Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung arbeiten immer mehr Beschäftigte in Deutschland, die im Ausland wohnen. Grenzpendler aus Polen bilden heute die größte Gruppe in Deutschland, gefolgt von den Einpendlern aus Frankreich. Mittlerweile sind auch größere Einpendlerzahlen aus Ländern zu verzeichnen, die nicht an Deutschland angrenzen, wie Rumänien, Ungarn und die Slowakei.

Die Experten empfehlen eine quantitative und qualitative Fortentwicklung. So schlagen sie mobilitätsfördernde Maßnahmen vor und Angebote zur Weiterbildung und Qualifizierung, damit der Personalbedarf der Betriebe für die Ausführung spezifischer und komplexer Tätigkeiten besser gedeckt werden kann.