Sachsens Ausländerbeauftragter appelliert an Bundesregierung

23/2022 Datum 20.10.2022

Der Beratungsbedarf bei den Jugendmigrationsdiensten ist größer denn je

Gemeinsam mit den Integrationsbeauftragten der ostdeutschen Länder hat sich der Sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth an die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lisa Paus, gewandt und die geplanten Kürzungen in der Migrationsberatung kritisiert. Die Verfasser fordern einen höheren Haushaltsansatzes 2023 für die Jugendmigrationsdienste (JMD und JMD Respekt Coaches).

Die Zielgruppen der JMD haben sich in den letzten Jahren um ein Vielfaches erweitert und umfassen nunmehr neben Migrantinnen und Migranten, Geflüchteten, EU-Zuwanderinnen und EU-Zuwanderern auch Schutzsuchende aus der Ukraine, heißt es in dem Brief, der auch den Mitgliedern des Haushaltsausschusses zuging.

Über den Beschluss des Haushaltsausschusses vom 28. September, den Migrationsberatungsstellen 24 Millionen Euro mehr zur Verfügung zu stellen, zeigten sich die Beauftragten erleichtert. Bei den Jugendmigrationsdiensten sei jedoch eine Erhöhung statt einer Kürzung angezeigt. Jugendmigrationsdienste beraten Jugendliche bis zum 28. Lebensjahr, besonders zur schulischen und beruflichen Ausbildung.

Geert Mackenroth MdL: „Wir sehen, dass durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine viele Kinder und Jugendliche bei uns Schutz suchen. Wir wissen, dass die Integrationskette besonders im Bereich der Sprache durch die Pandemie unterbrochen wurde und hier nachgearbeitet werden muss. Wir können nicht nachvollziehen, dass an dieser Stelle gespart werden soll. Das spart nicht, es kostet uns mittelfristig mehr. Der Beratungsbedarf ist größer denn je.“

Die Erklärung wurde von den Integrations- und Ausländerbeauftragten von Thüringen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen unterzeichnet.

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Markus Guffler                                                
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