Sächsischer Ausländerbeauftragter Geert Mackenroth: „Kürzungen bei der Migrationsberatung dringend überdenken!“

11/2023 Datum 23.08.2023

Die Bundesregierung plant in ihrem Bundeshaushalt für 2024 erhebliche Kürzungen bei der Förderung im Sozialbereich, die insbesondere den Migrationsbereich betreffen würden. Der Etat für die “Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer” (MBE) soll von derzeit rund 81,5 auf 57,5 Millionen Euro gesenkt werden. Das würde bedeuten, dass deutschlandweit jede dritte Stelle in der Migrationsberatung für Erwachsene gestrichen werden müsste.

Aufgrund der Fluchtzahlen aus der Ukraine und auch der Zunahme der allgemeinen Zugangszahlen sind die Migrationsfachdienste bereits sehr hoch belastet. Besonders die Nachfrage nach Einzelfallberatungen steigt, die meisten Ratsuchenden sind der Altersgruppe von 27 bis 44 Jahren zuzuordnen.

Dazu Geert Mackenroth MdL heute in Dresden: „Gerade hier besteht ein großes Potenzial für die Integration in Ausbildung und in Arbeit. Wenn wir an dieser Stelle unsere etablierten und erfolgreichen Beratungsstrukturen riskieren, lässt sich Deutschland als Einwanderungsland nicht zukunftsfähig gestalten!“

Und weiter: „Bei einer durchschnittlichen Beratungsdauer von zwei Jahren und der zunehmenden Migration wird der Beratungsbedarf absehbar nicht geringer. Die Kürzungen, die im Übrigen auch offen dem Koalitionsvertrag widersprechen würden, stehen somit statistisch und politisch auf keiner Grundlage." Neben den MBE sind auch die Psychosozialen Zentren (PSZ) sowie die Asylverfahrensberatung (AVB), von den geplanten Kürzungen im Haushaltstitel betroffen.

Übersicht zu den Migrationsberatungsstellen in Sachsen