Sächsischer Integrationspreis 2022

Datum 29.08.2022 bis 30.11.2022

Preisträger 2022

Preisverleihung 2022 am 14. November 2022

Zum dreizehnten Mal verleihen die Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping, und der Sächsische Ausländerbeauftragte, Geert Mackenroth, gemeinsam den Sächsischen Integrationspreis.

Video-Impressionen von der Verleihung am 14. November 2022

Sächsische Integrationspreise 2022 gehen nach Adorf, Leipzig und Löbau

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Helferkreis Adorf
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Augen Auf e.V. aus Löbau
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SAIDA international e.V. aus Leipzig

Der Staatssekretär im Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Sebastian Vogel und der Sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth MdL zeichneten am 14. November 2022 in Anwesenheit von Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler MdL folgende drei Preisträger des Sächsischen Integrationspreises 2022 aus:

Augen auf e.V. aus Löbau

Das arabische Kaffeezelt führt Menschen zusammen, indem Begegnungen erleichtert werden. Das Projekt tourt seit 2016 durch die Oberlausitz. Menschen mit Migrationshintergrund planen und betreuen das Zelt. Sie sind nicht mehr Objekte der Integration, sondern wechseln in die Rolle der Gastgeber.

Aus der Jurybegründung:

Die Initiative geht von Migranten aus. Sie ist ein praktisches Zeichen dafür, dass Integration keine Einbahnstraße ist. Besonders im ländlichen Raum, wo es wenige Kontakte zu Menschen mit Migrationshintergrund gibt, leistet der Augen auf e.V. seit mehreren Jahren wertvolle und kontinuierliche Arbeit. Das ostsächsische und damit überwiegend deutsche Publikum begegnet im Kaffeezelt oft zum ersten Mal überhaupt Menschen mit Migrationsbiografien. So werden niedrigschwellig Berührungsängste und Vorurteile abgebaut. Die Gastgeberinnen freuen sich über die positiven Erlebnisse und Rückmeldungen, sie fühlen sich wertgeschätzt und gestärkt.

Helferkreis Adorf

Der ehrenamtliche Helferkreis gründete sich 2015 und integriert Flüchtlinge und Asylbewerber im ländlichen Raum. Die Helfer unterstützen beim Spracherwerb, bereiten auf Prüfungen vor und helfen bei Behördengängen mit dem Ziel eines eigenständigen Lebens ohne Transferleistungen. Das gelingt. Im Zentrum stehen Familien mit Kindern. Im Jahr 2022 kamen zu den bisherigen Familien aus vielen Nationen noch zehn ukrainische Familien mit zwölf Kindern hinzu.

Aus der Jurybegründung:

Die Arbeit des Helferkreises Adorf überzeugt, weil der Helferkreis seit Jahren eine vollumfängliche Betreuung von Schutzsuchenden bei der Integration leistet. Das Engagement ist vollständig ehrenamtlich und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Ziel ist immer ein eigenständiges Leben der Menschen in Sachsen.

Entschlossen reagierten die Helfer auf die aktuelle Situation mit ukrainischen Menschen. Die Ehrenamtlichen helfen dabei, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Sie vermitteln Normalität, sorgen für gute Aufnahme in ihrer Kleinstadt. Bestmöglich versuchen sie beim Durchlaufen behördlicher Verfahren zu helfen und die deutsche Sprache zu vermitteln. 

SAIDA international e.V. aus Leipzig

Seit 2010 setzt SAIDA Frauen- und Kinderrechte um. 2018 entstand die erste sächsische Beratungsstelle bei Genitalverstümmelungen. SAIDA klärt auf zu Zyklus, Verhütung, Kinderwunsch, Krankheiten und Hilfsangeboten bei Verstümmelungen.

Aus der Jurybegründung:

Im Fokus der Arbeit des SAIDA international e.V. ist eine vulnerable Gruppe, die nicht im Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung steht. Das Projekt steht für Menschen aus allen Nationalitäten offen. Es fördert die Eigenständigkeit der Migrantinnen, stärkt sie und gibt ihnen Würde und Aufmerksamkeit. Sie lernen ihre Interessen eigenständig, selbstverantwortlich und selbstbestimmt zu vertreten. SAIDA unterstützt Menschen dabei, Gefühle der Macht- und Einflusslosigkeit zu überwinden. Die Frauen können gestalten und ihr Potential abrufen und nutzen. Darüber hinaus vermittelt SAIDA bei Bedarf eine medizinische Versorgung.

Jury nominiert 14 Projekte für den Sächsischen Integrationspreis 2022

Im Anschluss an die Jurysitzung am 2. November gaben die beiden Stifter des Preises, Integrationsministerin Petra Köpping und der Sächsische Ausländerbeauftrage Geert Mackenroth, die Projekte und Bewerber bekannt, die in die engere Wahl für die drei zu vergebenden Preise kommen.

Die Nominierten wurden aus den 73 fristgerecht eingegangenen Vorschlägen ausgewählt. Schwerpunkt des aktuellen Wettbewerbes sind Projekte, die konstruktive und nachhaltige Lösungen anbieten konnten. Überragende Arbeit, die einen besonderen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leistet, soll gewürdigt und sichtbar gemacht werden.

Für den Sächsischen Integrationspreis 2022 wurden nominiert:

  • Aktion Zivilcourage e. V. - Pirna
  • Augen auf e. V. - Löbau
  • Ausländerrat Dresden e. V.
  • Clearingstelle und Anonymer Behandlungsschein Leipzig (CABL) e. V.
  • FC Azadi e. V. - Dresden
  • Gerede e. V. Dresden
  • Helferkreis Adorf/Vogtl.
  • KARO e.V. - Plauen
  • Kulturinitiative Zwenkau e.V.
  • Neue Nachbarn e. V. – Demnitz-Thumnitz
  • Neuer Hafen e. V. - Dresden
  • SFZ Förderzentrum gGmbH - Chemnitz
  • SAIDA International e. V. - Leipzig
  • Verein der Vietnamesen Leipzig e. V.

Jetzt bewerben und Integrationsarbeit sichtbar machen!

Ausgezeichnet und gewürdigt werden Initiativen, Unternehmen und Vereine, die sich im besonderen Maß für die Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger engagieren. Drei Preisträger erhalten je 3.000 Euro. Bewerbungen und Vorschläge sind vom 29. August bis zum 3. Oktober möglich.

Sozialministerin Petra Köpping: „Jedes solidarische Engagement trägt zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei. Es erfüllt mich mit Freude, dass wir auch in diesem Jahr wieder Menschen würdigen dürfen, die sich für unsere Gemeinschaft in so großartiger Art und Weise einsetzen. Und deshalb freue ich mich auf die vielen Vorschläge und Bewerbungen um den Integrationspreis, die uns wieder die gesamte Bandbreite von Unterstützung vor Augen führen. Dazu gehören nicht nur die großen Projekte starker Vereine in den sächsischen Großstädten, sondern auch die vermeintlich kleinen Initiativen im ländlichen Raum. Alle sind uns gleich wichtig und willkommen, am Wettbewerb teilzunehmen.“

„Integration muss in den Zeiten der Pandemie und unter wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen kontinuierlich stattfinden. Wir wollen die Initiativen, Projekte und Menschen würdigen, die trotz der widrigen Bedingungen kontinuierlich, innovativ und kreativ für andere da waren.“, so Geert Mackenroth zur Intention des Preises und weiter: „Schwerpunkt des aktuellen Wettbewerbes sind Projekte, die konstruktive und nachhaltige Lösungen anbieten konnten. Überragende Arbeit, die einen besonderen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leistet, soll gewürdigt und sichtbar gemacht werden.“

Unter der Schirmherrschaft des Landtagspräsidenten Dr. Matthias Rößler werden die Preise am 14. November im Rahmen einer Festveranstaltung im Plenarsaal des Sächsischen Landtages verliehen. Alle Bewerber werden in einer Broschüre präsentiert und zur Preisverleihung eingeladen.

In den Sozialen Medien werben die Preisträger des Jahres 2021 mit Videoclips für eine Teilnahme am Wettbewerb. Auf der Internetseite des sächsischen Integrationspreises werden auf einer aktiven Karte alle Preisträger seit 2009 vorgestellt.

Alle Informationen zum Bewerbungsverfahren, zur Jury und zur Preisverleihung unter

www.saechsischer-integrationspreis.de